Forschungsarbeiten zum Rückbau kerntechnischer Anlagen innerhalb der Programmorientierten Förderung IV der Helmholtz-Gemeinschaft

Ausgangslage
Innerhalb der Programmorientierten Förderung IV der Helmholtz-Gemeinschaft werden Forschungsarbeiten zum Rückbau kerntechnischer Anlagen durch das Fachgebiet „Rückbau konventioneller und kerntechnischer Bauwerke“ des TMB durchgeführt.

Als strategisches Ziel wird die Entwicklung innovativer Technologien für die sichere und effiziente Stilllegung kerntechnischer Anlagen verfolgt. Hierin werden virtual-reality-basierte Ansätze und autonome Stilllegungstechnologien mit dem Ziel, Strahlenexposition und Kosten zu minimieren, verfolgt.

Die übergeordnete Zielsetzung umfasst die Entwicklung technischer Kompetenzen in den nächsten Jahren in Zusammenhang mit der Stilllegung, Endlagerung und Standortsanierung.

Ziel des Forschungsprojektes am TMB
Infolge der deutschen Energiewende sind schnellstmöglich technische Neuerungen erforderlich, um eine sichere Stilllegung von kerntechnischen Anlagen gewährleisten zu können. Forschungsziele in diesem Bereich innerhalb von POF IV fokussieren die Entwicklung von Automatisierungs- und Fernhandhabungstechnologien mit dem Ziel der:

  • Abfallminimierung,
  • Unterstützung des Personals vor Ort (verbesserte Sicherheit und Ergonomie am Arbeitsplatz,
  • Reduzierung der Strahlenbelastung für Arbeitnehmer und Bevölkerung, sowie
  • Steigerung der Effizienz von Stilllegungsverfahren.

Die aufgeführten Forschungsaktivitäten werden in einem starken Netzwerk nationaler und internationaler Forschungseinrichtungen und mit der Industrie durchgeführt. Diese Schritte unterstützen, vereinfachen und standardisieren den langwierigen und umfassenden Prozess der Dekontamination und der anschließenden Freimessung in Kernkraftwerken.

Begleitet wird dies durch einen Building Information Modeling (BIM) – Ansatz. Hierdurch kann eine gezielte Planung der Dekontaminationsmessungen, ebenso wie die Analyse des Konditionierungsstatus sowie der mechanischen Einheit und der ganzheitlichen Dokumentation radioaktiver Abfallverpackungen, ermöglicht werden.

Mit diesem ganzheitlichen Ansatz wird die technische Kompetenz weiterentwickelt und eine umfassende Datenbank für den Abbau kerntechnischer Anlagen aufgebaut. All diese Expertise bildet die Grundlage für eine nachhaltige Kompetenzentwicklung auf Basis des einzigen Deutschen Lehrstuhls für „Rückbau konventioneller und kerntechnischer Bauwerke“ am KIT.