Transformationsfähige und flussorientierte Krankenhausplanung: Ein gemeinschaftliches Forschungsprojekt
Dieses Projekt ist eine Kooperation zwischen dem Institut für Technologie und Management im Baubetrieb (TMB) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und dem Institut für Fabrikbetriebslehre und Unternehmensorganisation (IFA) an der Leibniz Universität Hannover. Die Forschung wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Motivation
Krankenhäuser stehen heute unter zunehmendem finanziellem Druck und agieren in einem dynamischen Umfeld. Um effizient und langfristig leistungsfähig zu bleiben, sind zwei zentrale Planungsprinzipien entscheidend: Flussorientierung und Transformationsfähigkeit. Eine flussorientierte Krankenhausstruktur ermöglicht effiziente Prozesse und Kosteneinsparungen, während Transformationsfähigkeit sicherstellt, dass Krankenhäuser sich flexibel an neue Anforderungen anpassen können.
Ziel
Ziel dieses interdisziplinären Forschungsprojekts war es, bewährte Konzepte aus der Fabrikplanung auf das Krankenhauswesen zu übertragen. Im Fokus standen dabei Methoden zur Verbesserung der Flussorientierung und Transformationsfähigkeit in Krankenhaussystemen.
Methodik
Zur Unterstützung der flussorientierten Planung wurden grundlegende Strukturelemente identifiziert und analysiert. Auf Basis dieser Elemente sowie unter Berücksichtigung krankenhausspezifischer Transportbeziehungen wurde ein Algorithmus entwickelt, der Planer:innen bei der Erstellung funktionaler Layouts unterstützt. Zudem wurden Verfahren zur Dimensionierung und planerische Randbedingungen integriert, um die Umsetzung funktionaler Schemata in realisierbare Layouts zu ermöglichen.
Im Bereich der Transformationsfähigkeit wurden zentrale Krankenhausobjekte – wie medizinische Geräte oder räumliche Strukturen – definiert und sogenannte Transformationspotenzialmerkmale bestimmt. Dabei handelt es sich um messbare Eigenschaften, die den Anpassungsgrad eines Objekts beeinflussen.
Auf dieser Grundlage wurde ein Reifegradmodell entwickelt, das die aktuelle Transformationsfähigkeit eines Krankenhauses bewertet. Durch eine Szenarioanalyse kann zudem der angestrebte Zielzustand ermittelt werden. Der Vergleich zwischen Ist- und Soll-Zustand ermöglicht es Planer:innen, gezielte Maßnahmen zur Erhöhung der Anpassungsfähigkeit zu ergreifen.
Die Ergebnisse wurden in enger Zusammenarbeit mit Krankenhausfachleuten entwickelt und validiert. Sie bilden die Grundlage für weiterführende Forschung im Bereich anpassungsfähiger und effizienter Krankenhausinfrastrukturen.