Bei der Qualitätskontrolle im Bauwesen können Nacharbeiten, wenn sie unbemerkt bleiben, bis zu 25 % der gesamten vertraglich vereinbarten Baukosten ausmachen, erhebliche Verzögerungen verursachen (Flughafen Berlin) oder, was noch schlimmer ist, zu strukturellen Instabilitäten (Flughafen Eindhoven) und möglicherweise zu Todesfällen führen (Gerüst des Kraftwerks Neurath). Eine zuverlässige und häufige Erfassung und Analyse relevanter Felddaten ist daher notwendig, um die negativen Auswirkungen von Nacharbeiten im Bauwesen zu reduzieren. 3D-Punktwolken bieten eine solide Grundlage für die Überprüfung der Fertigungsmaße sowie für Toleranzprüfungen, um Nacharbeiten und mögliche strukturelle Instabilitäten zu erkennen. Die häufige Erfassung und Analyse von 3D-Punktwolken von Bauelementen ist daher unerlässlich, um das Risiko von Katastrophen wie strukturellem Versagen und der späten Erkennung von Nacharbeit zu verringern. Das folgende Video bietet eine ethische Perspektive auf die Rollen und Verantwortlichkeiten von Fachleuten aus den Bereichen Digitaltechnik und Bauwesen bei der Entwicklung innovativer Lösungen zur Nutzung der neuesten Technologien, insbesondere wenn es um die Sicherheit im Bauwesen geht.
Die Qualitätskontrolle mit Hilfe von Punktwolken ist sowohl für die Fertigbauweise als auch für die Bauausführung an Ort und Stelle geeignet. Bei der Vorfertigung von großen Megaprojekten in abgelegenen oder kalten Umgebungen werden in der Regel große Module in kontrollierten Fertigungsanlagen hergestellt und zur Baustelle transportiert. Bei Öl- und Gasprojekten bestehen diese Module aus vielen Rohren und Flanschen, die nach der Verschiffung auf der Baustelle an den Flanschen zusammengefügt werden müssen. Daher ist eine wirksame und schnelle Methode erforderlich, um Punktwolken dieser Module zu erfassen und die Fertigungsqualität der Flansche vor und nach der Verschiffung auf der Baustelle zu überprüfen. Ein erfolgreiches Verfahren zur Überprüfung der Fertigung von Öl- und Gasmodulen ist in der Abbildung links dargestellt, die aus Maalek et al. (2019) stammt.