Instandsetzung von Schleusenanlagen unter laufendem Betrieb (IuB)

Kooperation KIT – Bundesanstalt für Wasserbau (BAW)

Ansprechpartner: Elisa Schwarzweller

Projektbeschreibung

Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Instandsetzung von Schleusenanlagen unter laufendem Betrieb“ (IuB) beschäftigt sich mit alternativen Bauverfahren, die eine Instandsetzung von Schleusenanlagen innerhalb kurzer Sperrzeiten ermöglichen. Dafür erarbeiten das Institut für Technologie und Management im Baubetrieb (TMB) und die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) Lösungsansätze, die für zukünftige Instandsetzungsmaßnahmen infrage kommen.

Ziel der Instandsetzung unter Betrieb ist es, zukünftig auf konventionelle Instandsetzungen, verbunden mit Sperrungen bis zu mehreren Jahren, und Ersatzneubauten weitestgehend zu verzichten. So sollen lange Planungs- sowie Bauzeiten und hohe Kosten vermieden werden. Im Anbetracht der hohen Altersstruktur der Schleusenanlagen in Deutschland zeichnet sich ein deutlicher Instandsetzungsbedarf dieser Bauwerke in unmittelbarer Zukunft ab, womit die Relevanz des FuE-Projekts IuB deutlich wird.

Im Rahmen von IuB werden Erkenntnisse aus nationalen und internationalen Projekten zur Instandsetzung unter Betrieb in einem sog. Modulbaukasten (https://izw.baw.de/wsv/planen-bauen/instandsetzung-unter-betrieb) zusammengefasst. Um die gewonnenen Erkenntnisse auch in der Praxis zu testen und um Leistungsdaten für zukünftige Instandsetzungsmaßnahmen entwickeln zu können, ist zudem die Durchführung von Bauteilversuchen von hoher Bedeutung. Aktuell sind daher Bauteilversuche an der Schleuse Oberesslingen vorgesehen.

Aktuelle Bearbeitungsschwerpunkte

Schleuse
Bauteilversuche Oberesslingen

In der rechten Schleusenkammer der Schleusenanlage Oberesslingen am Neckar sollen in einem Pilotprojekt Bauteilversuche durchgeführt werden, um  Leistungsdaten zu folgenden vorab identifizierten Instandsetzungsverfahren zu ermitteln:

  • Partielle Trockenlegung von Bereichen innerhalb der Schleusenkammer
  • Abbruchverfahren (Fräsen und HDW) insbesondere von schwimmendem Gerät aus
  • Reprofilierung der Kammerwände mit Spritzbeton, Ortbeton, Fertigteilen und Spundwänden
  • Rahmenlösung zum Stemmtoraustausch

 

Internationaler Austausch zum Schleusenausbau

Neben dem Erkenntnisgewinn aus nationalen Projekten im Verkehrswasserbau wird ebenso ein Austausch mit Projektbeteiligten im internationalen Raum angestrebt.

Beispielweise wurde an der Schleusenanlage Rochetaillée sur Saône ein komplettes Schleusenhaupt eingeschwommen und im Kontraktorverfahren an der Einbaustelle betoniert. Die Informationen aus diesem und weiteren Projekten sollen ebenfalls im Modulbaukasten aufbereitet werden.

Schleuse
https://www.vinci-construction.fr/realisations/allongement-lecluse-rochetaillee-sur-saone-69