Nasssiebung und Magnetseparation von Korngemischen zur Minimierung von Sekundärabfällen im Rückbau kerntechnischer Anlagen (NaMaSK)

Ein Verfahren zur Zerlegung des Reaktordruckbehälters und seiner Einbauten ist das Wasser-Abrasiv-Suspension-Schneidverfahren (WASS), bei dem das Material mit einem speziellen Hochdruckwasserstrahl geschnitten wird. Dieses Verfahren bietet viele technische Vorteile, doch es hat einen großen Nachteil, da zusätzlicher Sekundärabfall entsteht. Durch die Beimischung von Abrasiv entsteht beim WASS-Schnitt beim Zerlegen von Stahlkomponenten im Rückbau kerntechnischer Anlagen ein Abfallgemisch aus inaktiven Abrasivpartikeln und durch Neutronenaktivierung radioaktivem Schnittfugenmaterial. Die Mengen an so erzeugtem Sekundärabfall sind dabei beträchtlich.

Ziel des KIT-Vorhabens „NaMaSK“ (Nasssiebung und Magnetseparation von Korngemischen zur Minimierung von Sekundärabfällen im Rückbau kerntechnischer Anlagen)  ist es, das aus dem WASS-Schnitt stammende Abfallgemisch (Suspension aus Wasser, inaktiven Abrasivpartikeln und Stahlpartikeln des radioaktiven Stahls) zu trennen. Zuerst wird gesiebt, dann die feine Fraktion abfiltriert und die im Sieb zurückgehaltene grobe Fraktion mit einem Magnetfilter nachbehandelt. Durch den Siebvorgang und die magnetische Abtrennung der Stahlpartikel entsteht ein selektiertes Abrasiv, das der WASS-Anlage für einen erneuten Schnitt wieder zugeführt werden kann. So soll sich der Sekundärabfall um 50-75% reduzieren. Das KIT wird den Einsatz von Korrosionsinhibitoren mit anschließender Aufbereitung der Korngemische erproben, um somit das Schneiden ferritischer Stähle zu ermöglichen. Zudem sind Versuche mit radioaktiven Proben im Kontrollbereich des KIT-INE vorgesehen.

Die radioaktiven Proben werden aus dem laufenden Rückbau des Kernkraftwerks Philippsburg (KKP) entnommen und die Orano GmbH ist für den Transport der Proben zuständig.